Materialien / Werkstoffe

Auf bestimmte Metalle kann in der Zahnmedizin nicht verzichtet werden, denn sie tragen wesentlich zur Beständigkeit von zahntechnischen Leistungen bei. Aber gerade bei Ihren Zähnen wollen Sie natürlich sicher gehen: Was kommt da eigentlich in Ihren Mund? Sind die verwendeten Werkstoffe wirklich unbedenklich? Keine Sorge: Die meisten Metalle sind viel besser als ihr Ruf. Da Ihr Zahnersatz Sie über viele Jahre oder sogar Jahrzehnte begleitet, möchten wir Ihnen nachstehend einige Informationen zur Verträglichkeit von Edelmetallen und sog. biokompatiblen Materialien geben.

Edelmetall-Legierungen

Gold
Gold ist als dentaler Werkstoff überaus beständig und kommt vielseitig zum Einsatz. In der Zahntechnik wird mit Gold ein metallkeramischer Zahnersatz mit möglichst naturgetreuer Farbgebung geschaffen. Hochgoldlegierungen werden im Allgemeinen sehr gut vertragen. Giftige Reaktionen auf das Metall sind ausgeschlossen, allergische Phänomene äußerst selten. Sehr empfindliche Patienten, die zu Allergien neigen, sollten die Verträglichkeit des Materials zuvor in einem Allergietest prüfen lassen.

Platin
Die Beständigkeit von Platin entspricht der von Gold. Festigkeit und Härte von Goldbasiswerkstoffen werden damit wesentlich gesteigert. Da Platin das Gold entfärbt, sehen stark platinhaltige Legierungen mit geringerem Goldanteil schnell blass aus. Platin ist im Mund unlöslich und in der Regel gut verträglich. Das Edelmetall ist vor allem für empfindliche Patienten gut geeignet.

Palladium
Stand Palladium früher in Verdacht, krebserregend zu sein, so konnte diese Behauptung mittlerweile wissenschaftlich widerlegt werden. Allerdings werden in Dentallegierungen auch niemals hohe Dosen erreicht. Das Edelmetall der Platingruppe trägt wegen seiner hohen Beständigkeit erheblich zur Festigkeit von Legierungen bei. Es lässt Gold allerdings schnell verblassen, warum es auch in goldfreien Legierungen verwendet wird. Patienten mit bekannter Nickel-Allergie sollten sicherheitshalber zunächst einen Allergietest machen lassen.

Biokompatible Materialien:

Titan
In der Chirurgie – auch in der zahnärztlichen Chirurgie bei Implantaten – ist Titan wegen seiner vielen positiven Eigenschaften schon seit langem ein bewährtes Material. Heute können daraus auch Kronen- und Brückengerüste gefertigt werden. Titan ist bis zu viermal leichter als übliche Legierungen aus Edelmetall, dabei aber fast so belastbar wie der natürliche Zahnschmelz. Allergische Reaktionen auf den Werkstoff sind bislang nicht bekannt; es gilt als absolut körperverträglich. Seine Säureresistenz bewirkt, dass Heiß-Kalt-Empfindlichkeit deutlich seltener vorkommt als bei Edelmetalllegierungen. Aufgrund der grauen Farbe ergeben sich allerdings Einschränkungen hinsichtlich der Ästhetik.

Vollkeramik
Die Hochleistungskeramik Zirkonoxid kommt ursprünglich aus der Weltraum- und Automobiltechnik, wird jedoch seit vielen Jahren  auch in der Medizin eingesetzt, so z. B. bei Hüftprothesen. Das Material ist absolut körperverträglich (biokompatibel) und daher auch für elektrosensible Patienten oder Allergiker hervorragend geeignet. Vom Aussehen her unterscheidet sich Zahnersatz aus Zirkonoxid nicht von den natürlichen Zähnen, bietet ein Optimum an Ästhetik und wird so auch höchsten Ansprüchen gerecht.